Glücksgefühle Festival 2024: Ein Festivalerlebnis zwischen Chaos & Euphorie
Einlass auf das Festivalgelände.
Die Luft brennt, die Massen toben & die Beats hallen weit über den Hockenheimring – das Glücksgefühle Festival 2024 hat mich emotional & physisch an meine Grenzen gebracht. Vom 12.-14. September verwandelte sich der legendäre Hockenheimring in eine gigantische Festivalbühne, die Platz für rund 200.000 Menschen bot. Mit Acts wie Kontra K, Tokio Hotel & Lost Frequencies versprach das Line-up ein unvergessliches Wochenende. Doch bevor ich mich vollends dem Festival-Vibe hingeben konnte, begann mein Glücksgefühle-Abenteuer schon mit einer echten Herausforderung: der Anreise.
Anreise: Wenn Vorfreude in Frust umschlägt
Der 12. September, ein Donnerstag, begann voller Vorfreude. Unser Plan war klar: rechtzeitig zum Campingplatz, uns aufstylen & die Pre-Party genießen. Doch die Realität sah anders aus. Ein logistischer Albtraum, den ich so schnell nicht vergessen werde.
Es fing harmlos an: Die Anfahrt zum Festivalgelände gestaltete sich als chaotischer als erwartet. Was als entspannte Fahrt begann, wurde durch fehlende Beschilderungen & mangelnde Organisation zum Desaster. Immer wieder wurden wir von einem Campingplatz zum nächsten geschickt, von falschen Informationen in die Irre geleitet. Drei Mitarbeiter haben wir gefragt, die uns allesamt zum falschen Campingplatz geschickt haben. Nach drei Stunden sinnlosem Anstehen & Frust pur, erreichten wir endlich unseren eigentlichen Campingplatz.
Hier ein erster Lichtblick: Das Personal war superfreundlich. Die Erleichterung war riesig, endlich am richtigen Platz zu sein, keine Wartezeiten mehr & alles verlief reibungslos. Doch die Stunden, die wir verloren hatten, waren nicht mehr aufzuholen – wir kamen viel zu spät zur Pre-Party.
Pre-Party: Ein Vorgeschmack auf das Festival
Mit nur drei Stunden Schlaf im Gepäck, einer sechs Stunden langen Autofahrt & dem Anreisechaos war die Stimmung etwas gedämpft. Die Pre-Party fand auf der Good Vibes Only Stage statt & Acts wie Alexander Marcus, Tream & Niclas Dee sorgten für den ersten musikalischen Höhepunkt des Festivals. Die Atmosphäre war großartig & ich konnte mich endlich ein wenig entspannen – zumindest bis es Dunkel wurde & die Kälte einsetzte.
Was ich definitiv unterschätzt habe: Die Kälte in der Nacht. Ich hatte meine gesamte Garderobe auf warme Tage & milde Nächte ausgerichtet, aber stattdessen froren wir uns auf dem Campingplatz buchstäblich den Hintern ab. Trotz der Good Vibes & der Party, die langsam Fahrt aufnahm, kreisten meine Gedanken vor allem um eines: „Was soll ich nur die nächsten Tage anziehen?“.
Festival Outfits: Style oder doch lieber Komfort?
Ich hatte extra für jeden Tag ein eigenes Festival-Outfit eingepackt, um stylisch & perfekt vorbereitet zu sein. Aber das Wetter hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht – es war viel kälter als gedacht. Plötzlich zählte nur noch eines: Wärme! Vor allem, weil die Wege zwischen dem Campingplatz & dem Festivalgelände so lang waren, war meine Entscheidung, wärmere Kleidung mitzunehmen, goldrichtig. Da möchte ich allen Mädels einen Tipp geben: Macht euch nicht so viele Gedanken darüber, was ihr anzieht! Ich habe schnell festgestellt, dass es niemanden interessiert, was ihr tragt. Was wirklich zählt sind gute Stimmung & Glücksgefühle!
Es war alles dabei – von Rave-Klamotten & Jogginganzügen über ausgefallene Kostüme wie Glücksbärchen, Teletubbies & Super Mario bis hin zu den klassischen Coachella-Outfits & ganz normaler Straßenkleidung. Der Mix der Stile war einfach genial & das Wichtigste war, dass jeder sich wohlgefühlt hat. Ein Trend, den ich immer wieder gesehen habe: Glitzer in den Haaren & im Gesicht, Festival-Flechtfrisuren, Boots & natürlich Leo-Prints & Muster in allen Variationen.
Weltrekord für Schauinsland-Reisen: 27.862 Ballons & eine Spannweite von 65,45m
Freitag: Der Tag der großen Acts – und einer Menschenflut
Freitag war für mich der Haupttag des Festivals. Warum? Ganz einfach: Mit Acts wie Fritz Kalkbrenner, Dimitri Vegas, Tokio Hotel, Kontra K & Boris Brejcha standen absolute Highlights auf dem Plan. Aber auch die Backstreet Boys sollten an diesem Tag auftreten – ein Act, der schon seit den 90ern mein Herz höherschlagen lässt.
Doch bevor die Musik begann, mussten wir uns erneut durch das nächste Verkehrschaos kämpfen. Das Shuttle-System funktionierte zwar theoretisch gut, doch durch gesperrte Straßen & überfüllte Parkplätze war es nahezu unmöglich, rechtzeitig anzukommen. Der Shuttle-Parkplatz lag zudem noch gute 30 Minuten Fußweg vom eigentlichen Festivalgelände entfernt. Tipp für alle zukünftigen Glücksgefühle-Besucher: Packt unbedingt gute Schuhe ein! Der Marsch über das Gelände & die langen Strecken zwischen den Bühnen verlangen einem alles ab.
Als wir es endlich geschafft hatten & den Hockenheimring betraten, wurden wir von einer schier endlosen Menschenmenge überwältigt. Rund 90.000 Menschen, die alle dasselbe Ziel hatten: Ein episches Wochenende erleben. Die Euphorie war greifbar.
Cloud 9 Stage: Hier spielten DJs wie Fritz Kalkbrenner, Boris Brejcha & Dimitri Vegas
Einzigartige Acts & ein emotionaler Höhepunkt: Backstreet Boys
Als es dann Zeit für den großen Headliner des Tages war – die Backstreet Boys – wurde mir klar, dass das Glücksgefühle Festival etwas ganz Besonderes ist. Die Menge tobte & bei Klassikern wie „Everybody“ & „Quit Playing Games“ sangen gefühlt alle 90.000 Menschen mit. Es war ein magischer Moment, der mir Gänsehaut bescherte.
Aber: Die Organisation der Bühne ließ an diesem Punkt stark zu wünschen übrig. Viel zu viele Menschen auf viel zu engem Raum. Ich habe noch nie in meinem Leben so eingequetscht auf einem Konzert gestanden. Wenn hier jemand ohnmächtig geworden wäre, hätte man nicht einmal umfallen können. Ein Sicherheitsrisiko, das hoffentlich im nächsten Jahr besser gelöst wird.
Dennoch: Für diesen Moment war all der Stress vergessen. Die Backstreet Boys live zu sehen, umgeben von so vielen Fans, war ein absoluter Höhepunkt.
Samstag: Überraschungen, die alles übertreffen
Der Samstag startete für mich ruhiger – zumindest dachte ich das. Die Acts versprachen weniger Techno & mehr Pop- & Hip-Hop-Vibes. Doch was ich nicht erwartet hatte: Die Energie dieser Acts. Besonders Wincent Weiss, die Fantastischen Vier & Shirin David haben mich überrascht. Ihre Performances rissen das Publikum mit & sorgten für eine Stimmung, die förmlich durch die Luft vibrierte. Wirklich jeder einzelne Besucher gröhlte den Text tanzend mit! Das hatte ich so ehrlich gesagt nicht erwartet- aber genau das sind die wunderschönen Überraschungen, die das Leben so besonders machen.
Euphoria Stage: Hier spielen Hauptacts wie Backstreet Boys, Kontra K, Tokio Hotel & Shirin David. Insgesamt haben ca. 200.000 Menschen das Glücksgefühle Festival besucht.
Ein paar letzte Herausforderungen
Am Ende des Tages waren meine Füße von den vielen langen Strecken zwischen den Bühnen ziemlich mitgenommen. Der Weg von unserer Bühne zurück zum Campingplatz war weit & trotz all der Highlights war ich körperlich am Ende. Doch diese Müdigkeit war ein Zeichen dafür, dass ich das Festival voll ausgekostet hatte.
Meine persönlichen Top 3 Highlights
Fritz Kalkbrenner – schon immer ein Teil meiner Bucketlist, nun durfte ich ihn endlich mal live erleben.
Boris Brejcha – Die Cloud 9 Stage bebte unter seinen Beats & ließ alle Techno-Herzen höher schlagen.
Oli P. – Ich liebe ihn & seine guten Vibes! Die Stimmung war einfach super!
Die Backstreet Boys kenne ich bereits live, ansonsten wären sie in den Top3 gelandet ;)
Positives & Negatives: Ein ehrliches Fazit
Positiv:
Die Shuttles waren trotz aller Widrigkeiten eine gute Idee.
Das Personal war superfreundlich & hilfsbereit – abgesehen vom Anreisechaos.
Die Acts waren unglaublich & die Stimmung war unbeschreiblich.
Sicherheits- & Rettungsdienste waren gut organisiert, die Kommunikation zwischen Security & Polizei lief reibungslos.
Optische Gestaltung & liebevolle Details in den Festivalbereichen haben das Event abgerundet.
vielfältige Unterhaltungsangebote, wie Silent Disco, Aftershow Partys, Testfahrten, Dinner in the Sky, Frisieren, uvm.
Negativ:
Die Ausschilderung war eine Katastrophe – besonders bei der Anreise.
Die Menschenmengen bei den großen Acts waren oft zu dicht gedrängt, was ein Sicherheitsrisiko darstellte.
Euphoria Stage: zu eingekesselt & aus vielen Bereichen nicht einsehbar, zu wenige & kleine Bildschirme
Essenspreise waren krass übertrieben: 10 € für einen Wrap oder 12€ für einen Döner sind einfach nicht gerechtfertigt.
Viel zu lange Wartezeiten an den Toiletten & weite Wege zwischen den Bühnen, so hat man leider vieles verpasst.
Lange Wege zwischen den Bühnen & auch außerhalb des Geländes sind nicht jedermanns Sache.
Fürsorglicher Umgang mit Notfällen
Was mich besonders beeindruckt hat, war der fürsorgliche Umgang mit alkoholbedingten Notfällen, sowohl auf dem Festivalgelände als auch außerhalb. Ich habe hautnah miterlebt, wie schnell & professionell geholfen wurde- und das ohne aggressives Verhalten. Ich habe es leider schon oft erlebt, dass Sicherheitskräfte eher hart durchgreifen & wenig Empathie zeigen. Umso schöner war es, zu sehen, wie auf dem Glücksgefühle Festival Rücksicht & Mitgefühl im Vordergrund standen.
Fazit: Ein Festival voller Glücksmomente – aber mit Raum für Verbesserungen
Bevor ich zu meinem abschließenden Fazit komme, möchte ich noch betonen, dass es sich hier um meine persönlichen Erlebnisse handelt. Dieser Beitrag ist keine bezahlte Werbung oder Kooperation. Alles, was ich hier teile, basiert auf meinen eigenen Eindrücken & Erfahrungen vor Ort.
Auch wenn ich anfangs dachte, dass mich nur wenige Acts wirklich begeistern würden, hat mich der Festival-Vibe komplett mitgerissen. Es war ein absolut gelungenes Event, das ich nächstes Jahr auf keinen Fall verpassen möchte. Die Stimmung, die Acts & die pure Energie der Menschenmassen machten das Glücksgefühle Festival zu einem unvergesslichen Erlebnis. Doch auch wenn das Festival viele Highlights bot, bleibt Raum für Verbesserungen – besonders, was die Organisation von Menschenströmen & die Bühnenaufteilung betrifft.
Eine Sache ist jedoch klar: Mit der richtigen Vorbereitung wird das Erlebnis gleich noch besser. Damit ihr für euer nächstes Festival bestens gewappnet seid, möchte ich euch meine Top 5 Festival-Gadgets ans Herz legen, die mir das Leben vor Ort wirklich erleichtert haben:
Powerbank – Unverzichtbar, um den ganzen Tag über connected zu bleiben, besonders bei langen Wegen & Wartezeiten.
Faltbare Trinkflasche – Praktisch, um immer genug Wasser dabei zu haben, ohne für überteuertes Flaschenwasser anzustehen.
Ätherische Öle – Lavendel, Pfefferminze oder Kiefernöl sind wahre Lebensretter für müde Füße nach einem langen Festival-Tag.
Regenponcho – Egal, was der Wetterbericht sagt, pack ihn ein. Spätestens beim nächsten Windstoß oder Schauer wirst du ihn lieben.
Anglerhut – Nicht nur ein stylisches Accessoire, sondern auch super nützlich gegen Sonne & Regen.
Das Riesenrad an der Cloud 9 Stage. Musik: Lost Frequencies Live
Glücksgefühle pur!
…das ist es, worum es am Ende geht. Trotz der Herausforderungen werde ich im nächsten Jahr sicherlich wieder mit dabei sein & freue mich schon jetzt auf ein weiteres Wochenende voller Musik, guter Laune & unvergesslicher Erlebnisse.